Kajaktrip in Telegrave Cove auf Vancouver Island

Auf unserem zweitägigen Kajaktrip bei Telegraph Cove, den uns Andrea und Noé vor bereits einem halben Jahr wärmstens empfohlen hatten, konnten wir nicht nur eine sympathische Familie aus Höngg kennenlernen (deren Tochter zu Barbara Stieger in die Schule ging! = kleine Welt), sondern auch eine neue Unterwasserwelt. Unsere beiden engagierten Führerinnen Heather und Alicia machten uns auf deren Vielfalt aufmerksam. Heather nahm alles in ihre Hände und streckte es uns vor die Nase: Glitschige, sehr stabile Algen*, riesige, rote Seeigel, die bestimmt fast ein Kilogramm auf die Waage bringen, Seesterne in orangem, violettem oder grüngrauem Kleid mit einem riesigen Durchmesser von 32 cm. Am Felsen klebte ein Mottled Star, der bis zu 80 cm Durchmesser erreichen kann, unter Wasser konnten wir einen Sunflower Star mit 26 Armen und orange Seegurken beobachten. Dazu kamen die Massen von Seehunden, wie wir sie in San Francisco vor zwei Jahren gesehen hatten. Nun konnten wir hier eine hellere, beige-graue Art mit schwarzen Punkten (Pacific Harbour Seal, 1.8m, 8 – 23 km/h) beobachten, die miteinander spielten, auf Felsen chillten und vor sich her stanken. Über unseren Köpfen kreisten die Bald Eagle (Weisskopfseeadler) und brachten ihre Beute den Jungen in die Nester, die man in den Wipfeln der Bäume erblicken konnte.

Hast du das auch gehört?! Instinktiv drehten wir uns alle ruckartig um, dreimal hintereinander konnten wir eine Wasserfontäne aufsteigen sehen und kurz darauf die untergehende Flosse eines Buckelwales! Aufgeregt beobachteten wir die Wasseroberfläche, um ihn dann, leider schon ganz, ganz weit weg entfernt, wieder aufsteigen zu sehen. Uns war danach alles egal, auch mit eiskalten Füssen im strömenden Regen weiterzurudern.

Das Allerhübscheste, was Heather uns dann kurz vor Essenszeit zum Zeigen an den Tisch brachte, war eine Nacktschnecke mit bananenartigem Muster in Gelb und Braun. Zum Glück kriegten wir dann aber was ganz Leckeres, nämlich im Ofen gebratenen Lachs, verschiedenes Gemüse und Wildreis. Und zum Nachtisch, unvergesslich, die köstliche Spezialität aus Naimano!

*Die Algen sind so stabil, dass wir mit dem Kajak jeweils versucht haben auszuweichen – sie wachsen bis zu 17 cm pro Tag, das heisst, sie können total bis zu 37 Meter lang werden. Am Ende des Stängels bildet sich eine Kugel mit einem Gas. Urs aus Höngg hatte uns einen ganz tollen Tipp weitergegeben: Die getrocknete Gaskugel ins Feuer legen und den Knall abwarten!