Silvester 2019 in Trinidad

Diese kleine Stadt ist als Museumsstadt bekannt und als UNESCO Weltkulturerbe geschützt. Kein Wunder, denn es sind nicht nur die Herrenhäuser liebevoll restauriert, auch die kolonialen ein- bis zweistöckigen Wohnhäuser sind in gutem Zustand. Trinidad gilt als einer der schönsten Orte auf der Insel.

Von hier aus könnte man mit einem Katamaran zu einer Insel fahren, wo man wunderbar schnorcheln oder sich auf dem Pferderücken zu einem Kaffeebauern bringen lassen kann. Auch gäbe es in der Nähe einen Turm zu besichtigen, von dem aus die Staatsangestellten die Arbeit der Sklaven auf den Tabakfeldern überblicken konnten. Wenn nicht genug schnell gearbeitet wurde, konnten sie vom Turm aus herunterschiessen.

Wir lassen auch hier die Aktivitäten aus und schlendern durch die Gassen, geniessen die Zeit miteinander im Schatten unserer Terrasse im Casa particular von Oscar, gehen einmal im Tag zum Hotspot beim schönsten Platz beim Casa de la musica und suchen uns einen passenden Ort zum Essen aus.

Am 31. Dezember können wir ein Rätsel lösen. Auf dem Weg zwischen El Nicho und Trinidad sehen wir vor den Häusern menschengrosse Puppen und fragen uns, was das wohl zu bedeuten hat. In Trinidad erfahren wir von einer Frau, dass dies ein alter Brauch ist: Die Puppe besteht aus alten Kleidern, die mit Papierschnitzel und Sägemehl gestopft wird. Der Kopf wird extra dafür genäht und mit einem Hut geschmückt. An Silvester um Mitternacht wird die Puppe auf der Strasse angezündet und mit ihr geht alles Schlechte der Vergangenheit in Flammen auf. Nachdem wir fein gegessen, im Casa de la Musica Piña Colada getrunken und auf dem Platz angestossen haben, sehen wir beim Heimweg am Strassenrand einige Feuerchen brennen. Ansonsten wird der Silvester nicht grossartig gefeiert, es gibt keine Feuerwerke auf Kuba und keine Strassenfeste. Ela sagt, dass man hier im Familienverbund feiert, manche braten ein Spanferkel und stossen um Mitternacht aufs neue Jahr an.