Weisses Gold in Yukatan

Zugegebenermassen gehören wir nicht zu den Menschen, die wochenlange Strandferien buchen um an den verrücktesten Orten rund um den Globus der Sonne zu frönen. Und auch zur Karibik haben wir keine besondere Beziehung, ausser vielleicht zu Bob Marleys ‹Get Up Stand Up›. 

Nun sind wir aber da, in Mexiko, in Yukatan, in Tulum und Mahahual am karibischen Meer. Und wir sind bass erstaunt über das, was wir hier antreffen. Perfekte Strände mit dem weissesten und feinsten Sand, der uns je unter die Augen gekommen ist. Kilometerlange Küstenabschnitte mit Wasser in allen Grün- und Blautönen. Das Klima ist auch hier tropisch heiss, die Vegetation üppig grün.  

Die ersten drei Tage verbringen wir in Mahahual, einem etwas vom Touristenstrom abgewandtes Dörfchen. Das Glück will es, dass wir unseren Landy direkt am Strand des Campings «Casa de la Langosta» in Position bringen dürfen. Es gibt gerade mal zwei Stellplätze für kleine Fahrzeuge. Da es ziemlich stark windet, stellen wir den Wagen direkt in den Wind, sodass wir in der Nacht nicht von flatternden Zeltwänden aufgeschreckt werden. Unser Camphost Miguel ist extrem entspannt und bietet den Leuten hier auch seine Küche an, um selber darin zu werkeln. Nicole und ich gönnen uns im Dorf einen ersten Drink und stellen rasch fest, dass wir für denselben Preis in der «zweiten» Reihe ein vollwertiges Abendessen bekommen. 

Nächster Halt: Tulum. Nach knapp vier Stunden Fahrt kommen wir in Tulum an und schlängeln uns durch die schmale Strasse. Links und rechts reihen sich Boutique Hotels, Spas, Gallerien, Shops und Restaurants aneinander. Wenn man bedenkt, dass wir bis vor kurzem noch im Dschungel an der Grenze zu Guatemala waren, ist das hier doch ein ziemliches Kontrastprogramm. Aber wir geniessen das bunte Treiben und suchen den Camping-Spot «El Ultimo Maya». Dieser liegt etwas abseits in einem Naturschutzgebiet direkt am Meer. Auch hier erwartet uns eine spektakuläre Szenerie, auch wenn wir das Auto hinter der Düne, aber zum Glück im Windschatten, abstellen müssen. Einziger Wermutstropfen: Die Moskitos. Diese kleinen Viecher machen mir das Leben manchmal schwer. Ich frage mich, wozu die Welt dieses Gefleuch braucht…

Nicole glaubt, dass an diesem touristischen Ort doch bestimmt «etwas los» sein muss. Gemeint ist eine Party, um mal wieder zu tanzen. Wir studieren die einschlägigen Webseiten und finden heraus, dass just heute ein DJ aus Peru im «Beso Tulum» auflegen wird. Also reservieren wir dort einen Tisch für das Dinner, so sind wir dann gleich schon dort, wenn’s beginnt. Das Essen ist schmackhaft, und die Einlage eines Zauberkünstlers mit Feuer und Löffelverbiegen witzig. Die Party hingegen stufe ich mal als mittelprächtig ein, aber wir sind mit dem Zürcher Angebot auch etwas verwöhnt. Und ach, wieder diese Moskitos, gopfnomol! Zurück im Camp geniessen wir den Mond am Strand, der alles so hell ausleuchtet, als wäre es Tag – unglaublich. 

Wir nutzen die Zeit in Tulum um Teile der bevorstehenden Reise nach Kuba zu planen. Hierzu nisten wir uns in der «Posada Margherita» ein, deren Mitarbeiter uns nach kurzer Zeit kennen und schätzen.

Auf dem Weg nach Veracruz liegt die Gran Cenote, die wir natürlich besuchen. 
Die unzähligen schachtartigen Kalksteinlöcher, die sogenannten Cenoten, bieten Zugang zum Grundwasser und werden nach wie vor zur Süßwassergewinnung genutzt. Aufgrund ihrer wasser- und damit lebensspendenden Eigenschaften sind die Cenoten heilige Orte der Maya. In der Maya-Sprache bedeutet “dz’onot” so viel wie: Höhle, gefüllt mit Wasser. Darüber hinaus vertrauten die Ureinwohner Yucatans ihrem Regen- und Wassergott Chak, oder auch Chaak, genannt. 
(Auszug aus mexiko.de)

Nicole, bestückt mit Schnorchel und Taucherbrille, stürzt sich in das kalte klare Wasser. Glücklich entsteigt sie diesem, denn sie hat zwei Wasserschildkröten entdeckt. Ich begnüge mich mit einem kurzen Schwumm und versuche danach den Ort und die Stimmung mit dem Fotoapparat einzufangen.